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Sepp Luchsinger mit Familie

Stimmungsvolle Jubiläums-Alpabfahrt vom Rüttiberg

Am Ende eines schönen und wüchsigen Sommers kehrte Aelpler Sepp Luchsinger mit seiner Familie und einer jubiläumswürdig geschmückten Herde ins Tal zurück.

Der 40. Alpabfahrt in seiner Karriere als Aelpler, wovon die letzten 35 Jahre ununterbrochen bei der Ortsgemeinde Rüttiberg-Schänis auf den Alpen Hüsliberg-Bätruns, war am Samstag ein Prachtstag beschieden. Die rund 110 wohlgenährten, kugelrunden Tiere glänzten in der warmen Herbstsonne um die Wette und trugen ihre schweren Treicheln und den wunderschönen Blumenschmuck auf ihren Hörnern noch ein wenig stolzer als sonst zur Schau, sehr zur Freude vieler Schaulustigen und Freunde bodenständiger Bauernkultur. „Solch hübsche „Missen“ nehmen wir natürlich gerne nach Hause“, sagte ein Bauer aus Benken, der dem Alphirten an der Teilete in der Gastermatt für die vorzügliche Betreuung dankte.

„Es war vom Wetter her ein abwechslungsreicher und idealer Sommer mit gutem Graswuchs“ blickte der mit Abstand dienstälteste Alphirt einer Gemeinde oder Korporation in der Region auf seine Tätigkeit auf den Alpen Hüsliberg-Zaugerli, sowie Trüebsiten/Untere Bätruns zurück. Nicht selbstverständlich ist, dass er auf der als gefährlich geltenden Hochalp zwischen Federi und Chüemettler alle ihm anvertrauten Tiere gesund und wohlbehalten zu Tale führen durfte. „Es braucht neben gewissen medizinischen Kenntnissen auch ein bischen Glück, um Blitz, Donner und Unwetter schadlos zu überstehen“, gab er sich bescheiden.

Weil die Bätruns noch eine der letzten Alpen ohne Zufahrt ist und es auch bleiben wird, verlangt das Leben ohne Strom, Wasser und Telefonempfang während fast drei Monaten der ganzen Familie Luchsinger mit Frau Susanne und den beiden ins Schulalter kommenden Kindern Lukas und Martina einiges ab, was sonst selbstverständlich ist. Hoffen wir, dass Familie Luchsinger in corpore das romantische Aelplerleben in einer urwüchsigen Naturlandschaft bis zum Goldenen Jubiläum im Jahre 2019 weiter geniessen kann.

03.10.09 / Willi Giger