Trockener Sommer, Auerwild Schutzgebiet und Richtplan im Mittelpunkt!

Die Bürgerschaft der Ortsgemeinde Rüttiberg-Schänis genehmigte im Schulhaus Rufi die positive Jahresrechnung und das Budget. Zu reden gab aber vor allem der kommunale Richtplan, der gegenwärtig die Gemüter in Rufi und Rüttiberg bewegt wie selten ein Thema zuvor.

Jahresbericht von Präsident Willi Giger

Steine des Anstosses bilden die Schliessung des 1949 erbauten Schulhauses Rufi und vor allem die Aufhebung des gemäss kantonalen Fachleuten «schönsten und zweckmässigsten Kindergartens im Kanton St.Gallen» in der Nässi, Rufi bis 2040. Wie Präsident Willi Giger ausführte, stecke im Rufner Kindergarten ausserordentlich viel Herzblut der ganzen Bevölkerung. Der Bau in den 60er Jahren sei nämlich auf rein privater Basis dank den beiden Ortsgemeinden Rufi und Rüttiberg zustande gekommen, weil damals die kleine Schulgemeinde Rufi-Rüttiberg kein Geld vom Kanton für dieses eigentlich selbstverständliche Anliegen erhielt. So schritten die Rufner damals zur Selbsthilfe unter Leitung des ehemaligen Rüttibergner Schreibers und Kantonsrates Beda Kaufmann-Glarner. Die OG Rufi stellte das Bauland im Baurecht gratis zur Verfügung und die OG Rüttiberg einen Barbeitrag von Fr. 65'000.--, um den Neubau realisieren zu können. Rufner Bauern, Handwerker und gar Behördemitglieder leisteten Frondienstarbeit mit den Aushub- und Umgebungsarbeiten. Schon aus diesem Grunde wäre es eine «Schande», wenn dieser auch verkehrstechnisch so günstig gelegene Kindergarten verschwinden würde, sagte Giger. Deshalb werde sich auch die OG Rüttiberg in der Vernehmlassung einbringen, um sich dagegen zu wehren, dass alles und jedes ins Zentrum nach Schänis verlegt werde!

Wasser aus dem Walensee für die Bätruns

Weniger hohe Wellen warf der geschäftliche Teil. Die Anträge der GPK, vorgetragen durch Präsidentin Judith Giger-Imper, betr. Jahresrechnung und Budget wurden diskussionslos angenommen. Eine Gedenkminute galt der verstorbenen Mitbürgerin Rosmarie-Kaufmann-Amrhein, von 1976 bis 2004 letzte Frau Weibel der OG Rüttiberg.

Der denkwürdig trockene Sommer liess erstmals seit über hundert Jahren auch die Quellen auf der Alp Bätruns versiegen. Obwohl im Bach auf Trüebsiten immer frisches Wasser sprudelte, aber für das Vieh wegen dem steinhart ausgetrockneten Boden immer unzugänglicher wurde, benützte man auf Anfrage des Gemeindeführungsstabes Schänis die Gelegenheit, die trockenen Brunnen Anfangs August an zwei Freitagen aufzufüllen, so dass man die Alpungsdauer nicht verkürzen musste. Verschiedene bauliche Massnahmen werden nun geprüft, um gegen ähnlich heisse Sommer eher gewappnet zu sein. Giger dankte dabei dem Gemeindeführungsstab mit Alexander Wiebe für die rasche und unbürokratische Hilfe durch die Armee mit ihren Super-Pumas. « Es ist dies auch eine kleine Wiedergutmachung des Militärs, die über Jahrzehnte in die Planken der Alp Bätruns ihre Granaten abfeuerte,» meinte der Präsident.

Waldschneisen für das Auerwild im Zimmerwiswald

Da es im Zimmerwiswald, dem Urgebiet der Rüttibergner Genossen, schon immer Auerwild gab, war es naheliegend, dass man dem Gesuch um Ausdehnung des Schutzgebietes von der Wängi westwärts her in den Zimmerwiswald zustimmte. Um dem Auerwild das Leben zu erleichtern, wurde im Hebst ein Holzschlag mit der Ausholzung von Flugschneisen ausgeführt. Ein zweiter Teil soll im kommenden Jahr erfolgen.

Mit einem umfassenden Dank konnten die Versammlungsteilnehmer ins Rest. Sonne zum traditionellen «Rüttibergner-Abend» entlassen werden.

Hildegard Giger, Rufi